[vergessene Fahnen]
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Deutschland hat sich verändert

Die Deutschen und ihre Fahne – das war ein schwieriges Verhältnis. Die Vergangenheit liess den Deutschen den Satz nicht leicht über die Lippen kommen: „Ich bin stolz Deutscher zu sein“. Das hat sich im Sommer 2006 geändert. Die Fussball-WM in Deutschland ließ die Deutschen erstmals wieder unbekümmert Fähnchen schwenken. Sie tun es seitdem bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Das „Sommermärchen“ 2006 hat Deutschland für immer verändert.






Ein halbes Jahr nach der Fußballweltmeisterschaft 2006 ist der Filmemacher und Medienkünstler Florian Thalhofer 2562 km weit durch Deutschland gefahren, begleitet wurde er von der Fotografin Juliane Henrich. Sie waren auf die Suche nach den vergessenen Fahnen der Fußball-Weltmeisterschaft und ihren Besitzern.

Die Fußball-WM im Sommer 2006 hat Deutschland verändert. Hat man zuvor nur selten eine schwarz-rot-goldne Fahne im öffentlichen Raum gesehen, hat sich das Verhältnis der Deutschen zu ihrer Fahne in diesem Sommer grundlegend verändert. Während der WM war das Land in schwarz-rot-gold getaucht, die deutsche Fahne stand für Fußball. Nach der Fußball-WM haben die meisten die Fahne wieder eingeholt. Einige Fahnen sind geblieben. Florian Thalhofer hat sich damals aufgemacht, um mit den Leuten zu sprechen, die ihre Fahne nicht wieder abgenommen haben. Wenn man heute durch Deutschland fährt, kann man fast überall im Land anhalten: irgendwo steht eine Deutschlandfahne. Die Fahnen, die man heute sieht, sind nicht mehr die von der WM übriggebliebenen. Fahnen wehen aus, sie halten bei Wind und Wetter nicht sehr lange. Die Fahnen wurden erneuert.

„Vergessene Fahnen“ ist ein Zeitdokument. Der Film lässt die Menschen zu Wort kommen, die sich entschlossen haben, die Deutsche Fahne vor ihrem Haus stehen zu lassen. Ein wenig ungläubig fragt der Filmemacher nach. Die Gründe sind vielfältig. „Ich bin stolz auf Deutschland, weil wir ein so gutes Sozialsystem haben“, sagt eine Frau aus Baden-Württemberg. Der Filmemacher trifft auch auf einen jungen Neo-Nazi in Brandenburg und dokumentiert einen betrunkenen Streit zwischen ihm und einem Kumpel, über die Greueltaten im Dritten Reich.

Der Korsakow-film „Vergessene Fahnen“ wurde im Februar 2007 zuerst auf der Website des Goethe-Instituts präsentiert, es gab eine große Einzelausstellung in Amsterdam, „Vergessene-Fahnen“ wurde im ZKM, Karlsruhe gezeigt, Teile des Films sind im Haus der Deutschen Geschichte in Bonn zu sehen.

Für Fans und Sammler:
Die Vergessene Fahnen DVD kann hier für 35.- Euro bestellt werden. Bitte einfach eine Nachricht schicken.

Auf der DVD gibt es noch einen "Bonus-Track": die [kleine welt] - Florian Thalhofers erster nichtlinearer Fotofilm, darüber, wie es ist, in der kleinen Stadt groß zu werden.



Ausstellung in Amsterdam 30. März - 11. Mai 2007

Vergessene Fahnen wird in einer Einzelausstellung bei Mediamatic in Amsterdam gezeigt. Es gibt extra aus Bayern importiertes Naabecker Bier und Schwandorfer Weißwürste. Die Ausstellung ist immer mittwochs, donnerstags und freitags von 18 - 23h geöffnet. Der Eintritt ist frei. >>> mehr

Foto: Kristin Maurer

Ausstellung in Karlsruhe 23. Mai - 12. Oktober 2008

Vertrautes Terrain - Kunst in und über Deutschland heisst die Ausstellung, die am Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe gezeigt wird. Es ist eine große, eine sehr große, Ausstellung. [Vergessene Fahnen] ist auch mit dabei, diesmal als automatisch und interaktiv (!) ablaufende multiple-screen Videoinstallation, zusammen mit einer Auswahl von Fotos von Juliane Henrich.
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Ausstellung in Belzig 5. Juli - 20. September 2009

Vergessene Fahnen wird im Rahmen der Ausstellung VOX POPULI auf der wunderschönen Burg Eisenhardt in Belzig gezeigt.

VOX POPULI untersucht künstlerische Positionen zum Thema Demokratie im Kontext aktueller Kunst. Entstanden sind Installationen, Dokumentationen, multimediale Arbeiten und Aktionen mit Bürgerbeteiligung, die sich dem Thema auf kritische oder spielerische Weise nähern.
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